Usability-Test – Bürgerbegehren digital gedacht

Autorin: Annegrit Spielmann

Das Schaufensterprojekt ID-Ideal entwickelt Technologien für ein ID-Ökosystem. Der Einsatz selbst-souveräner digitaler Identitäten (SSI) ermöglicht es analoge Nachweise aus der Brieftasche in die digitale Welt zu transformieren. Ziel dabei ist es, breitenwirksame Anwendungen mit Alltagsrelevanz zu schaffen, um auf kommunaler Ebene den Alltag sicher erleichtern zu können.

Der Eigenbetrieb IT-Dienstleistung der Landeshauptstadt Dresden hat gemeinsam mit den ID-Ideal Projekt-Partnern einen ersten Prototyp entwickelt. Im Rahmen eines Usability-Tests, welcher die Usability (Nutzerfreundlichkeit) untersuchen soll, bearbeiteten die Probanden mit der zu untersuchenden App zwei Aufgaben, die Initiierung sowie die Beteiligung an einem Bürgerbegehren.

Dabei werden sie von Usability-Expert*innen beobachtet. Im Test wird bewusst von den Probanden das “laute Denken” beim Lösen der Aufgaben gewünscht. Auf Basis der Äußerungen der Probanden werden anschließend Probleme im Umgang mit dem System erkannt und Verbesserungen erarbeitet.

Für die Durchführung des Tests ist ein Ablaufplan erarbeitet worden, der entsprechende Testaufgaben und Testszenarien beinhaltet. Weitere Arbeitsschritte waren die Rekrutierung von Testteilnehmenden. Zudem war ein Raum notwendig, in dem die Tests störungsfrei und unter immer gleichen Bedingungen für alle Teilnehmenden durchgeführt werden konnten.

Entscheidend für den Nutzen der Ergebnisse der Untersuchung ist eine möglichst repräsentative Auswahl von Testpersonen. In dem Test wurden zehn Personen als Probanden herangezogen. Die Gruppe, aus Mitarbeitenden der Fachämter, bildete einen Querschnitt verschiedener Altersgruppen sowie unterschiedlicher IT-Kenntnisse ab.

Im Testaufbau wurden die Interaktionen der Testpersonen mit einer Kamera aufgezeichnet. Dabei wurden z.B. Mausklicks aufgenommen oder die Mimik der Probanden mitgeschnitten. Die Teilnehmenden wurden zudem aufgefordert, gleichzeitig ihre Handlungen zu beschreiben (Methode des lauten Denkens). Der Test wurde mit Interviews und einem Fragebogen kombiniert.

Die Dauer eines Tests betrug im Durchschnitt zwischen 30 und 45 Minuten pro Person. Zur Bestimmung der Testdauer galt es vorher die Funktionen oder Aufgaben zu bestimmen, welche mit dem untersucht werden sollen.

Trotz des hohen Aufwands, stellen Anwendungs-Tests nach wie vor das zentrale Element für die Durchführung von umfassenden Beurteilungen zu Handhabbarkeit dar. Der große Vorteil dieser Methode ist der unmittelbare Einblick in den Umgang eines Probanden mit dem Prototypt und damit das Erkennen realer Nutzungsprobleme.

Fazit
Usability-Tests sind eine effiziente Methode, um frühzeitig Nutzungs-Probleme sowie die Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Anwendenden zu ermitteln. Die beiden Testreihen waren sehr erfolgreich. Die Rückmeldungen der Probanden sind in die Applikation eingeflossen und die Funktionalitäten wurden entsprechend angepasst und optimiert.

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